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23.11.2022 - CDU Ingelheim ist gegen das Komplett-Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten

In den letzten Wochen hat sich die CDU Ingelheim intensiv mit der anstehenden Entscheidung auf EU-Ebene auseinandergesetzt. Die CDU-Vertreter haben mit Winzern, Landwirten und Obstbauern gesprochen. Darüber hinaus gab es eine online Veranstaltung mit der Europaabgeordneten Christine Schneider.

„Für uns ist klar, wenn das Verbot so kommt, wie es derzeit geplant ist, haben unsere Ingelheimer Obstbauern, Landwirte und Winzer zum größten Teil keine Chance mehr, ihre Betriebe erfolgreich zu bewirtschaften“, erklärt Manfried Bajorat, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Der Vorschlag für die Verordnung des europäischen Parlaments und des Rates über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sieht neben dem kompletten Verbot von Pflanzenschutzmitteln in sogenannten „sensiblen“ Gebieten (Schutzgebieten) eine weitere Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmittel um mindestens 50 Prozent bis 2030 sowie den Austausch diverser Pflanzenschutzmittel vor.

Wir begrüßen grundsätzlich die Bemühungen der Europäischen Union, unsere Landwirtschaft zu transformieren und den Erhalt der natürlichen Grundlagen und der Artenvielfalt stärker als bisher in den Fokus zu nehmen. Hierfür braucht es den Dialog und den guten Willen aller Beteiligten, um zukunftsfähige Lösungen zu finden.

Ein undifferenziertes Verbot jeglicher Substanzen zum Schutz der Pflanzen in Schutzgebieten ist hierfür keine geeignete Maßnahme und gefährdet die Kulturlandschaft rund um Ingelheim und im gesamten Selztal.

„Wird die Verordnung in der jetzigen Fassung umgesetzt, muss ein Großteil unserer Rebfläche stillgelegt werden. Die Winzer, auch die ökologisch anbauenden Winzer, können dann nicht mehr kostendeckend arbeiten“, beschreibt es Stefan Weitzel, stellv. CDU Vorsitzender deutlich. Denn nicht nur konventionell arbeitende, auch ökologisch anbauende Landwirte und Winzer werden davon betroffen sein.

„Es geht nicht nur um unsere Kulturlandschaft in Ingelheim und Rheinhessen, sondern es geht um die Ernährungssicherheit in unserem Land“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Sascha Lakinger. „Alle Parteien müssen sich deshalb mit diesem Thema auseinandersetzen und wir müssen auf allen Ebenen uns dafür einsetzen, dass die geplante Verordnung des europäischen Parlaments und des Rates zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der vorgelegten Form nicht weiterverfolgt wird.“ Im Gegenteil, die fachliche Auseinandersetzung zeigt auch, dass die angedachten Schutzziele in „empfindlichen Gebieten“ teilweise nur unter Beteiligung der Landwirtschaft erreicht werden können.

Am Beispiel des Ingelheimer Obstbaus wird es deutlich: Eine Einschränkung des Pflanzenschutzes bedeutet hohe wirtschaftliche Schäden für die Betriebe, ein Verzicht auf regionale Erzeugung und zuletzt ein Umsatzverlust für die VOG Ingelheim und somit Gefährdung weiterer Arbeitsplätze. Der Obstbau in den Naturschutzgebieten wird unter diesen Voraussetzungen weiter schwinden, sodass hiermit auch der ursprünglich gewollte Schutzzweck für diese Gebiete entfällt. Nicht vergessen sollte man, dass der Schutzzweck als auch die „Kulturlandschaft“ nur durch das Wirtschaften der Landwirte, Winzer und Obstbauern zu Stande kam und zu erhalten ist, beschreibt es ein Ingelheimer Obstbauer.

Die CDU Ingelheim unterstützt aus den dargelegten Gründen die Landwirte und Winzer beim Kampf gegen den derzeitigen Entwurf und ruft zum gemeinschaftlichen politischen Engagement durch eine Resolution im Ingelheimer Stadtrat und im Kreistag auf.