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Im Februar 2017 hat sich der Ingelheimer Stadtrat einstimmig mit den Stimmen der CDU dem „Ingelheimer Appell“ angeschlossen. Der Beschluss besagt, dass der Stadtrat wegen der vor Krieg und Vertreibung Schutz und Hilfe suchenden Menschen  „in unserer Stadt für ein Klima der Toleranz und des gegenseitigen Respekts“ eintritt. Zu dieser Aussage steht die CDU nach wie vor und ohne Einschränkungen, so CDU- Fraktionsvorsitzender Hans-Richard Palmen.

Der jetzt öffentlich ausgetragene Streit gehe daher nicht um den Inhalt des Beschlusses, sondern nur darum, wie mit ihm umgegangen wird. Der Stadtrat hat, so Palmen, nie beschlossen, dass alle seine Mitglieder fotografiert und auf einem Plakat abgedruckt werden sollen. Vielmehr blieb ausdrücklich offen, wie der Beschluss umgesetzt werden sollte. Die CDU-Fraktion hält nichts davon, dass der Stadtrat seine Beschlüsse durch Gruppenfotos bekräftigt und hat sich daher an dem Fototermin nicht beteiligt.

Sie ist der Auffassung, dass man das Flüchtlingsthema mit seinen vielfältigen Aspekten entsprechend differenziert behandeln muss, so Manfried Bajorat. Hierzu sei ein winziger Text auf einem Plakat ungeeignet. Um Toleranz und gegenseitigen Respekt zu fördern, muss man nach Meinung von Sascha Lakinger auch die Sorgen der Menschen, die sich in ihrer Sicherheit bedroht fühlen oder Angst um ihren Arbeitsplatz haben, ernst nehmen und sie aufgreifen.

Hilfsbedürftigen müsse geholfen und alles zur Integration der anerkannten Flüchtlingen unternommen werden. Es dürfe aber kein Verbot geben, über alle Aspekte der Flüchtlingsfrage offen zu sprechen, so Manfried Bajorat.

Die CDU hat wegen des großartigen Einsatzes der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe im vergangenen Jahr vorgeschlagen, die Preisverleihung am Karlstag auf den Runden Tisch Asyl und seine vielen, vielen Helfer auszuweiten.

Die CDU begrüßt, dass alle angemeldeten Kinder aus Großwinternheim auch in 2018 /2019 einen Platz in der neuen Kita finden werden. 37 Kitaplätze stehen hierzu dauerhaft zur Verfügung. Nach Auffassung der stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Manfried Bajorat und Sascha Lakinger hat die von der SPD betriebene Panikmache die Eltern unnötig verunsichert: „Der Vorwurf einer Fehlplanung von Bürgermeisterin Eveline Breyer ist widerlegt“.

CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Richard Palmen betont, dass die Kita im Einklang mit den gesetzlichen Regeln gebaut wird. Auch der Ortsbeirat und die Ratsgremien seien in die jetzige Lösung einbezogen und informiert gewesen.

Manfried Bajorat ergänzt: „Wenn es der SPD Groß-Winternheim tatsächlich nur um die Aufklärung der Sachverhalte gegangen wäre, hätte man dies mit Bürgermeisterin Breyer direkt klären können. Vorschnelle Anträge im Stadtrat und Aktivitäten im Internet bestärken meinen Eindruck, dass es um Profilierung ging.“

Es ist nach Auffassung der CDU-Fraktion gut und richtig gewesen, nicht zwei Gruppen mit je 25 Kindern zu bilden, wie dies zu Beginn der Planungen 2009 noch erwogen wurde. Zum eine habe in Groß-Winternheim nie ein Bedarf für 50 Kinder bestanden. Dies liege auch an der zu respektierenden Entscheidung der Eltern, fast die Hälfte der Kinder nicht in Groß-Winternheim anzumelden.

Hinzu kommt nach Aussage der CDU, dass es der seit 2013 bestehende Rechtsanspruch, auch unter 2-jährige Kinder aufzunehmen, erfordert, kleinere Gruppen zu bilden. Wie in ganz Ingelheim, so auch in Groß-Winternheim, nimmt der Elternwunsch zu, auch diese Altersgruppe zu berücksichtigen. Die neue Kita in Groß-Winternheim sei daher in ihrer Größe richtig geplant worden. Eine temporär geringfügig höhere Nachfrage müsse, wie in allen anderen Stadtteilen, in Gesprächen mit den Eltern notfalls an einer nahe gelegenen andern Kita erfüllt werden.

Die CDU betrachtet es als Verdienst von Bürgermeisterin Breyer, dass das Raumprogramm in Groß-Winternheim vergleichsweise großzügig sein wird. Die Hauptnutzfläche beträgt nun rund 50 qm mehr als ursprünglich geplant. Durch eine Fortschreibung der ursprünglichen Planung wurden beide Gruppenräume zwar etwas verkleinert, haben aber weiterhin eine ausreichende Größe. Dafür verfügt die Kita über einen großzügigen Spielflur sowie die drei Räume Schlafraum, Bewegungsraum und Essen, die multifunktional durch ein entsprechendes Kita-Konzept genutzt werden können. Im Ergebnis werden die Großwinternheimer Kinder im Vergleich zu manch anderen Kindergärten deutlich mehr Platz und auch eine gute Ausstattung zur Verfügung haben.

Der Artikel der FWG-Fraktion könnte den Eindruck vermitteln, der moderne Rechtsstaat habe keine Wurzeln in der christlichen, abendländischen Kultur. Er basiere allein auf den Grundlagen von Humanismus und Aufklärung. Zu einen stimmt dies nicht in dieser Eindeutigkeit. Und zum anderen sollte man sich einmal die Frage stellen, ob Humanismus und Aufklärung nicht ebenfalls auf ebenjener christlich-abendländischen Kultur entstanden sind. Man denke an den bekanntesten europäischen Humanisten, Erasmus von Rotterdam, der gegen Luther auf der päpstlichen Seite stand.

Auch die angebliche klare Trennung zwischen Staat und Kirchen stimmt in der von der FWG vorgetragenen Absolutheit nicht. Das Bundesministerium des Innern schreibt: „Laut Bundesverfassungsgericht muss der Staat "Heimstatt aller Bürger" sein - unabhängig von ihrem religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnis. Der Staat darf sich daher selbst nicht mit einem bestimmten religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnis identifizieren. Er muss vielmehr allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften neutral und tolerant gegenüberstehen. ….. Anders als in anderen Staaten sieht das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland allerdings keine strikte Trennung von Staat und Religion vor. ….“

„Die Grundrechte und insbesondere die Würde des Menschen sind meiner Meinung nach aus dem christlichen Menschenbild entwickelt und ohne den Glauben an einen, die Menschen liebenden Gott, kaum vorstellbar. Die religiösen Glaubensgemeinschaften, die auf dem Fundament der Achtung der persönlichen Freiheit stehen, bilden gleichsam eine kulturelle Grundlage auf dem der Staat steht.“, so Sascha Lakinger stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU Fraktion.

Allerdings scheint diese stark akademisierte Diskussion für uns in Ingelheim nicht wirklich zielführend. Der Stadtrat wird sich entscheiden müssen, wie viel Teilhabe er den Religionsgemeinschaften in seiner Stadt zugestehen will. Diese Verantwortung wird dem Stadtrat auch nicht durch eine Anhörung abgenommen.

Als Grundlage für eine Beratung in den Ratsgremien hat die CDU-Fraktion eine Gefahrenabwehr-Verordnung eingebracht. CDU- Fraktionsvorsitzender Hans-Richard Palmen: „Den Anstoß gaben vor allem die nicht enden wollenden Verschmutzungen rund um den Stadtplatz sowie im Bahnhofsbereich, verbunden mit dem Auftreten von störenden und pöbelnden Jugendlichen, auch mit Kleinkriminaltät“. Zum anderen, so die CDU, werde öffentlich über Vorkommnisse mit frei laufenden Hunden diskutiert. In der Bevölkerung sei ein breites Bewusstsein entstanden, dass die Verhältnisse in geordnete Bahnen gelenkt werden müssten.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sascha Lakinger: “Unser Stadtzentrum ist zu schön, um nach unten gezogen zu werden. Die Verwaltung hat bereits durch die Verstärkung des Außendienstes und die Einrichtung eines Runden Tischs Initiativen ergriffen“.

Durch die Verordnung erhält das Ordnungsamt die Möglichkeit, schnell und effizient einzugreifen. Sascha Lakinger: „Mit vergleichsweise niedrigen Verwarnungsgeldern werden langwierige Bußgeldverfahren vermieden und eine Entkriminalisierung erreicht“.

Zu den von der CDU vorgeschlagenen Verboten gehören beispielsweise die Verunreinigung öffentlicher Straßen und Anlagen, das Anpöbeln, Schreien und Lärmen, die Störung der öffentlichen Ordnung infolge des Konsums von Alkohol oder berauschenden Mitteln. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Manfried Bajorat:   „Der Schutz der Bürger ist eine der wichtigsten Aufgaben unseres Gemeinwesens“.

Bürgermeisterin Eveline Breyer kündigte im Haupt- und Finanzausschuss an, sie werde ebenfalls Vorschläge unterbreiten. Der Ausschuss hat zugestimmt, auf diesen Grundlagen in die Beratungen einzutreten.

Herrn Staatsminister
Roger Lewentz
Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur
Schillerplatz 3-5

55116 Mainz                         

 

Polizeipräsenz in Ingelheim – offener Brief

 

Sehr geehrter Herr Innenminister,

auf der Lokalseite Ingelheim der Allgemeinen Zeitung Mainz erschien am 28. März ein Bericht über die Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Ingelheim mit der Überschrift: „Gewalt gegen Polizisten nimmt zu“. Es ist sehr zu bedauern, dass sich die Zahl der Fälle, bei denen Polizisten im Einsatz verletzt oder beleidigt wurden, in 2016 verdoppelt hat. Dies zeigt eine nicht akzeptabele Zunahme von Brutalität und Respektlosigkeit übrigens auch gegenüber anderen Helfern wie Rettungskräften und Feuerwehr.

Auch insgesamt ist nach dem Bericht die Zahl der registrierten Straftaten deutlich gestiegen. Dabei fällt besonders die um 28 % von 139 auf 178 gestiegene Zahl der registrierten Sachbeschädigungen auf öffentlichen Straßen und Plätzen auf. Aus der Ingelheimer Bevölkerung werden wir immer häufiger darauf angesprochen, dass der Stadtplatz bis hin zum Bahnhof vor allem in den Abend- und Nachtstunden sehr viel unsicherer geworden ist. Dieser Bereich ist erst vor wenigen Jahren mit hohem Kostenaufwand als Zentrum des städtischen Lebens geschaffen worden. Handel und Gastronomie verbessern kontinuierlich ihre Angebote. Deshalb möchten sich die Ingelheimer auch in den Abendstunden dort aufhalten können.

Ursache der zunehmenden Unsicherheit im Bereich Stadtplatz, Bahnhof und dem Einkaufsbereich „Neue Mitte“ ist das regelmäßige Auftreten von gewaltbereiten Jugendgruppen. Über sie berichtet die Polizeiinspektion Ingelheim, dass die Polizei es ausschließlich mit Straftaten, zum Beispiel Körperverletzung, zu tun hat, die innerhalb der Gruppen passieren. Zumindest über einen Fall ist in der Allgemeinen Zeitung berichtet worden, bei dem ein Außenstehender im Bahnhofsbereich erheblich körperverletzt wurde.

Erst kürzlich wieder, am frühen Samstagmorgen des 1. April, wurde die Polizei auf das Gelände der Kaiserpfalz-Realschule gerufen, weil ein Siebzehnjähriger das Opfer einer gefährlichen Körperverletzung wurde. Er wurde an Auge und Kopf verletzt und musste zur Behandlung in die Mainzer Uniklinik gebracht werden. Ermahnungen der Polizei halfen nichts. Etwa eine Stunde später kam es am Bahnhof zu einem Zusammentreffen der beiden mutmaßlichen Schläger und ihren Begleitern. Dabei wurde ein 19-jähriger Ingelheimer geschlagen und verletzt. Der Verletzte beleidigte die Polizei fortlaufend und betonte, dass er Selbstjustiz üben wolle und die Polizei ihm dabei nur im Wege sei.

Viele Ingelheimer sind aufgrund dieser ständigen Vorkommnisse verunsichert und meiden die Stadtmitte in den Abendstunden. Die Ingelheimer Geschäftswelt, die gerade erst einen erfreulichen Aufschwung erfährt, ist konsterniert.

Dieser Tage beschwerte sich bei uns ein erst kürzlich zugezogenes Paar, das direkt am Stadtplatz wohnt (im Eckhaus über dem Blumenkiosk), massiv über die eingetretene Unsicherheit und sucht bereits einen ruhigeren und sichereren Wohnort.

Es besteht die konkrete Gefahr, dass der Bereich Stadtplatz, Neue Mitte und Bahnhof abgleitet in ein Quartier, welches man in den Abendstunden und erst recht nachts meidet, wenn nicht schnellsten gegengesteuert wird. Es darf sich in Kreisen dieser gefährdeten Jugendlichen der näheren und weiteren Umgebung Ingelheims nicht noch mehr herumsprechen und auch noch zur Gewohnheit werden, dass man dort tun kann, was andernorts unterbunden wird.

Die Polizeiinspektion Ingelheim tut nach unserem Eindruck, was sie mit ihren begrenzten Mitteln kann, indem sie häufiger als sonst auf dem Stadtplatz präsent ist. Das ist aber in der augenblicklichen Situation deutlich zu wenig.  Daher ist es ihr innerhalb des letzten halben Jahres nicht gelungen, dem Treiben ein Ende zu setzen.

Über ihren originären Auftrag hinaus tut die Stadt Ingelheim durch ihre Mitarbeit im Runden Tisch und durch den Einsatz eines Streetworkers sehr viel zur Deeskalation. Auch das städtische Ordnungsamt tut, was es kann. Aber auch das reicht nicht.

Wir sind davon überzeugt, dass eine personelle Verstärkung der Ingelheimer Polizeiinspektion dringend erforderlich ist. Wie Sie wissen, hat die Ingelheimer Polizei zusätzlich zu ihren normalen Aufgaben sehr viel zu tun wegen der Zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylsuchende.

Ich appelliere daher an Sie: bitte helfen Sie umgehend. Für Ihre Bemühungen bedanken wir uns im Voraus. 

 

Mit freundlichen Grüßen

CDU-Fraktion Ingelheim                             CDU Stadtverband   

Hans-Richard Palmen                                 Hubertus Stawik